Ein Buch ist die beste Investition in deine Bildung. Für nur 10-40€ hat sich jemand mindestens ein Jahr mit einem Thema befasst und dir alle Gedanken und Inhalte schlüssig und kategorisch zusammen gefasst. Und du musst es nur noch lesen. In Zeiten des Internet und frei verfügbaren Wissens vertraue ich weiterhin auf Bücher. Auch wenn Verlage oft die Inhalte der Autoren nicht prüfen (können), ein Buch schreibt sich nicht so leicht wie ein Blogpost, da steckt weit mehr Arbeit, Planung und Liebe drin.
Also Jungs und Mädels: Setzt auf Bücher. Lasst das Tablet, Handy oder den Laptop mal für ein paar Stunden stehen und vertieft euch in die Gedanken eines anderen Menschen. Denn – das ist einer meiner Lieblingsaspekte beim lesen – ein Buch gibt einem die schönste Möglichkeit in den Kopf eines Fremden zu blicken. Ehrlich, ganz ungeniert und persönlich.
Meine Lieblingsbücher in diesem jähr sind eine Mischung aus Sachbüchern und Belletristik. Dabei versuche ich immer etwas mit Inhalt zu lesen, sonst könnte ich mir auch Trash-TV ansehen. Ich hatte mir zu Begin des Jahres vorgenommen ein Buch pro Monat zu lesen und mich damit wieder mehr in diverse Themen einzuarbeiten. Wir können uns erst sauber eine Meinung bilden, wenn wir wissen wie die Welt funktioniert. Und da diese Welt so hochkomplex gestrickt ist, fangen wir lieber mal mit einem Buch an. Die meisten dieser Bücher sind Empfehlungen oder Geschenke von Freunden, aus Beiträgen oder Ideen, die ich thematisch irgendwo aufschnappe. Das bereitet mir einfach am meisten Freude am Lesen. Ich versuche ein Buch, dass ich anfange auch immer bis zum Schluss zu lesen. Zum einen weil ich weiß, wie viel Liebe und Hingabe ein Autor in seine Werke steckt, zum anderen weil ich das Buch ja gar nicht in seiner Gesamtheit beurteilen kann, wenn ich es nicht bis zum Schluss durchgelesen habe. Und doch ist es mir ein-zweimal passiert, dass es einfach zu langatmig oder mühsam war. Die zwei Bücher waren “Herr der Ringe” und “Das Glasperlenspiel” – lesen ist schließlich auch subjektiv.
Übrigens kaufe ich meine Bücher nicht immer neu und schaue inzwischen immer, ob es das gewünschte Exemplar auch gebraucht gibt. Denn wenn der Baum schon einmal gefällt wurde, und das Buch bei jemand anderem im Schrank verstaubt, ist es doch umso schöner, wenn ich seines lese. Denn Bücher möchten gelesen werden. Ich habe selbst noch ein paar große Bücherkisten voller bunter Mischungen abzugeben, bei Interesse gerne melden.
* die folgende Auflistung enthält affiliate Links
Der Weiblichkeitswahn (Betty Friedan): Ein geschichtlicher Abriss über die Selbstbefreiung der Frau, wie weit wir gekommen sind und welcher Weg für eine wahre Gleichberechtigung noch vor uns liegt. Informativ und zugleich unterhaltsam formuliert Friedan die Gedanken der Frauen in den Sechzigern und zeigt wie schnell eine weit gekommene Bewegung wieder zum Startpunkt geschickt werden kann. Nachdenklich, teils frustrierend, aber im Grunde aufbauend. Ich finde dieses Buch sollte jede Frau einmal in Händen halten. Denn es verbindet und zeigt, das Frau im Grunde immer gleich war, und gleiche Emotionen durchmachte, ob sie am Herd steht oder Karriere macht. Das ist es was uns Bauchmacht und wo unsere Stärke liegt.
Staying Alive (Vandana Shiva): Vandana Shiva ist eine der größten Umweltaktivisten unserer Zeit. Sie zeigt die Ökologischen Folgen von Kapitalgetreibenen Entscheidungen auf und wie wir sie, wenn auch nicht umkehren, heute verbessern können. Das Überleben der Menschheit hängt vom Überleben dieses Planeten ab. Die Inderin kämpft gegen genmanipulierte Lebensmittel und setzt sich mit alle ihrer Kraft für eine nachhaltigen und ökologisch verträgliche Landwirtschaft ein. Ich liebe ihre Argumentationskette die Weiblichkeit als soziales Bindeglied für ihre Umwelt sprechen zu lassen, die Macht über unsere Böden nicht der Geldgier zu überlassen und ihre mutige und hoffnungsvolle Sicht in die Zukunft. Ein Buch, das einem (wie viele ihrer Bücher) die Augen öffnet, Zusammenhänge aufdeckt und eine tiefe Liebe für unseren Planeten entfacht (wenn sie davor noch nicht da war).
Slave to fashion (Safia Minney): Die Gründerin des Fairfashion-Labels “People Tree” fasst auf verständliche und nahbare Weise alle Fakten hinter fast fashion zusammen. Sie begleitet und interviewt die Frauen, Männer und Kinder hinter Klamotten, die in Warenhäusern und Modeketten produziert werden und stellt dabei eines klar: Sklaverei ist auch in unserem modernen Zeitalter existent und wir unterstützen sie jeden Tag. Sie definiert Begriffe der modernen Sklaverei und zeigt auf wie Transparenz und Initiativen die Menschenrechte weltweit stärken können. Sie fordert Unternehmen auf neue Standards für ihre Produktion zu setzen und stellt dabei Ethik, Umweltschutz und Transparenz in den Vordergrund. Mit ihrem eigenen Label hat sie geschaffen, was vielen anderen heute ein Vorbild ist. Nachhaltige Mode ist die einzige Zukunft (wenn wir nicht gerade nackt herumlaufen möchten).
The highly sensitive Person (Elaine N. Aron): Ein Buch, das ich noch nicht vollständig zu Ende gelesen habe, weil es mehr ein Workbook ist, sich aber definitiv zu teilen lohnt. Denn es hat mir rückblickend viele Aha-Momente beschert und ermuntert dazu seine geschärften Sinne wahrzunehmen. Wir leben in einer Welt in der wir fortwährend gereizt werden, genauer in vielen Situationen überreizt. Das Buch widmet sich denjenigen, die auf Reize sehr sensibel reagieren, enthält Erfahrungsberichte über Menschen, die gleichermaßen empfinden und Ansätze wie sich in Situation der Anstrengung Ruhe finden lässt. In Zeiten der Unruhe und Hektik unseres Alltags ein sehr schönes Buch um wieder zu sich selbst zu finden (sofern man hochsensibel ist).
Magic cleaning (Marie Kondo): Ein Buch über die magische Ordnung im Leben. Ihr Motto: “Umgib dich mit Dingen, die dich glücklich machen” (das funktioniert übrigens genauso mit Menschen). Vom Sinn der Anschaffung bis zum Falten der Kleidungsstücke ist dieses Buch zwar etwas abgehoben, lässt einen aber den Besitz als solches in Frage stellen und erkennen wie viel man eigentlich sein Eigen nennt. Ich möchte ihre Methode noch etwas erweitern und dazu ermutigen sich einen Kauf genau zu überlegen und möglichst zu vermeiden. Und alles was ich aussortiere, weil es nicht (mehr) in mein Leben passt anderen anzubieten, weil es sie wiederum sehr glücklich machen könnte.
How to make friends and influence people (Dale Carnegie): Ein Buch über die großen und kleinen Dinge des Lebens und wie sie zusammenhängen. Es zeigt sehr schön auf wie wahres Interesse an Menschen, und brennende Leidenschaft für Projekte einen beruflich weiter bringen können und wie dabei die Kommunikation zentrales Erfolgsinstrument ist. Auch wenn viele Schritte in diesem Buch sehr schön aufgezeigt und fast als Workbook dargelegt sind, denke ich es geht nicht darum sie zu lernen. Sondern vielmehr sein Leben dahingehend zu verändern, dass man die Menschen in seinem persönlichen und wirtschaftlichem Umfeld schätzt, so wie man seine Arbeit als Erfüllung sieht, denn dann kommt die richtige Kommunikation aus dem Herzen.
Das Auerhaus (Bov Bjerg): Das Buch habe ich an einen Schüler verschenkt nachdem er meinte ihm stünde eine lange Bahnfahrt bevor, daher kein Foto. Ein Melancholisches Buch über einen Jungen, der nach einem Selbstmordversuch mit Freunden in ein leer stehendes Haus zieht. Durch die pubertären Sichtweisen zum einen sehr emotional, zum anderen unkompliziert erfrischend. Eigentlich das ganz normale Leben mit ein paar Umwegen. Kein Glanz, kein Glamour, nur nachdenklich und teilweise unüberlegt. Weil das Leben manchmal so sein sollte.
How not to die (Michael Greger): Eines meiner absoluten Lieblinge, wenn es an Literatur der Ernährungswissenschaften geht. Dr. Greger beschreibt im ersten Teil mit auflockernden Anekdoten aus seinem Leben wie sich die gängigsten Evolutionskrankheiten vermeiden lassen. Im zweiten Teil bespricht er alle der 12 “daily dozen”- Lebensmittel, die man für ein gesundes Leben täglich zu sich nehmen sollte und wie man sie am besten zubereitet. Eine gute Mischung aus aktuellen Studien und alltagstauglichen Tipps gepaart mit seinem unvergleichlichen Humor, der durch die Zeilen schimmert. In Kombination mit seiner App “the daily dozen” die einfachste und unterhaltsamste Art und Weise ein gesundes Leben anzufangen (und günstig noch dazu).
Die 5 Tibeter (Peter Kelder): Mein Anfang in die Yoga-Praxis. Mit dem Ursprung bei den Tibetanischen Mönchen zeigt dieses Buch fünf einfache Übungen, die meinen persönlichen Alltag sehr bereichert haben. Mit nur 10 Minuten morgens und abends, wenig Anstrengung und Sinn für den eigenen Körper lässt sich Unglaubliches erreichen. Eine Mischung aus Mediation, Yin Yoga und Hatha für den Alltag. Mir hat das Buch mit 15 sehr gegen meine starken Rückenschmerzen geholfen, die nach zwei Monaten verschwunden waren. Seitdem bin ich ein ausgesprochener Yoga-Fan.
All about Yoga (Kerstin Linartz): Das Buch an sich ist schon schön und erklärt die einzelnen Asana in ihren Variationen für jedes Level beschrieben. Doch was mir am besten gefällt ist die begleitende DVD. Seit 4 Jahren mache ich daraus regelmäßig die Rishikesh-Reihe bestehend aus 12 Übungen, die in etwa einer Stunde ausgeführt werden. Eine Rundum-Erneuerung für jeden Teil meines Körpers, Geist und Seele. Das Video wurde am Strand gedreht, mit Meeresrauschen und Djungel-Athmosphäre. Ich habe bisher kein vergleichbar schönes Yoga-Video finden können. “Yoga muss gelebt werden, um gelernt zu werden.”
Viel Spaß mit diesen Buchempfehlungen, ich hoffe es ist etwas für dich dabei. Lass mich gerne im Kommentar wissen wie dir die Bücher gefallen und ob es etwas gibt, was ich mir ansehen könnte. Ich freue mich immer über neue Lesevorschläge. Bleib gesund,
Stina